Jetzt wo es kälter wird, mag der eine oder andere dazu tendieren, herumlaufende Igel einzusammeln und zu überwintern, doch viele Igel benötigen unsere Hilfe gar nicht. Hier eine kleine Hilfestellung, ab wann wir unseren stacheligen Freunden helfen müssen:
Bis Ende November brauchen wir uns um Igel keine große Sorgen zu machen. Die Männchen gehen ab Ende Oktober in den Winterschlaf und die Weibchen Ende November. Jungtiere aus diesem Jahr gehen sogar noch etwas später in die Winterpause, weil sie etwas länger brauchen, um sich das Fettpolster anzufressen. Es kann also durchaus sein, dass die Jungtiere Mitte November noch keine 500 Gramm wiegen, weil sie noch ein paar Wochen Zeit haben, sich etwas mehr Polster anzufuttern. Sieht man im Dezember tagsüber sehr zierliche Igel umherirren, sollte man das Tier beobachten: verhält es sich verstört? Sieht das Tierchen dünn aus (eingefallene Augen, man sieht die Hüftknochen)? Rollt es sich kaum ein, wenn wir uns nähern? Wenn man sich sicher ist, dass das Tier Hilfe braucht, darf man es mitnehmen, aber nur dann! Igel sind geschützt und dürfen nicht ohne weiteres der Natur entnommen werden, es sei denn sie sind krank und müssen vorübergehend (!) gepflegt werden.
Wenn man ein verletztes oder geschwächtes Stacheltier hat, muss es erstmal die normale Körpertemperatur von 36°C erreichen so fern nicht vorhanden, bevor irgendeine Behandlung gemacht werden kann. Fühlt sich der Bauch kälter an als unsere warme Hand, braucht der Igel Wärme. Am besten eine Wärmflasche (nicht zu heiß!) mit einem Handtuch (ohne Schlaufen und Ösen = Verletzungsgefahr!) umwickeln, in einen Karton legen, den Igel oben drauf und selbigen mit einem Handtuch zudecken.
Am besten lässt man das Tier bei einem Tierarzt durchchecken, verarzten und von Außenparasiten befreien. Igel haben sehr oft Flöhe und wenn sie geschwächt sind, meist noch andere Mitbewohner. Der Tierarzt wird euch die Behandlung nicht in Rechnung stellen, weil es sich um ein Wildtier und nicht um euer Haustier handelt. Vielleicht kennt der Tierarzt eine Igelauffangstation oder ihr nehmt Kontakt zu einer auf, die euch genau sagen können, was ihr mit eurem Schützling auf Zeit macht, damit er gut über den Winter kommt und im Frühjahr wieder ausgewildert werden kann.
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