Die Hauptnahrung der Eisbären sind Robben, die können die Bären nur erbeuten, wenn sie zum Luftholen an die Wasserlöcher kommen. Ein Jagdversuch von zehn ist erfolgreich. Im Sommer ist für die weißen Teddys Fastenzeit angesagt, weil die Nahrung knapp ist und Robben im freien Wasser nicht erbeutet werden können. In der Zeit zehren sie von den Fettreserven aus dem Winter.
Die globale Erwärmung führt dazu, dass alle zehn Jahre rund elf Prozent des Packeises verschwindet, der Lebensraum wird kleiner, die Frostperiode kürzer und auch das Eis ist dünner und weniger tragfähig. Es kommt nicht selten vor, dass Eisbären ertrinken, weil sie einbrechen, zu weite Strecken schwimmen müssen und nicht kräftig genug sind. Die Eisbären sind durchschnittlich 50 Kilogramm leichter als noch vor 20 Jahren, berichten die Inuit. Es werden vermehrt sehr dünne und schwache Tiere gesichtet und Kannibalismus tritt häufiger auf. Haben große männliche Eisbären vor einigen Jahren gelegentlich ein fremdes Jungtier getötet, so findet man jetzt tote Eisbären, die von einem Artgenossen getötet und gefressen wurden. Die gleiche Menge Nahrung muss in kürzerer Zeit erbeutet werden und ein geschwächter Eisbär ist leichter zu jagen als eine wehrhafte Robbe.
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Eisbär in der Natur ausstirbt. Um so verständlicher ist es, dass es einen großen Rummel um jeden in Gefangenschaft geborenen Eisbären gibt. Denken wir doch nur mal an „Knut“ oder „Flocke“. Zoos erfüllen die wichtige Aufgabe der Arterhaltung. Hoffentlich bleibt uns das größte Landraubtier der Erde noch möglichst lange erhalten. Ein Eisbär ohne Eis ist einfach nur ein Bär…